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Kleine Reise in die Vergangenheit
Heinrichsthal
Druventhe - Drüvede - Drüveder Mark - Drüer Mark - HeinrichsthalDer Überlieferung nach, zur Zeit der Gründung von Eversberg (1242), befanden sich im Ruhrtal schon Ansiedlungen Mühlenanlagen.
Die ältesten Informationen über diese Ansiedlungen im heutigen Heinrichsthal - Wehrstapel stammen aus dem Jahre 1268. Die Äbtissin Agnes zu Meschede bestätigt den Erwerb eines Gutes in Druvethe, des späteren Drüer Hofes, der späteren Drüer Mark, das heutige Heinrichsthal.
Im Jahre 1428 sind alle Drüer Markgenossen nach Eversberg verzogen. Mit diesem Umzug endete die Ackerwirtschaft. Der bebaute Boden wurde zu Wiesen oder verwaldete, die Hofstelle verfiel so, daß sie bis heute nicht in der Ortslage nachgewiesen werden konnte.
Erst im Jahre 1834, mit Fertigstellung der Kunststraße im Ruhrtal, Arnsberger - Beverunger - Straße genannt erfolgte von Meschede aus eine Ausbreitung in das Ruhrtal hinauf.
Erste Fabriken wurden gebaut und mit Wasserkraft betrieben.
Im Jahre 1846 stellte ein Heinrich Langscheid den Antrag zum Bau einer Drahtwalze mit zwei Hammerfeuern, im Volksmund Walze genannt.
Ihm folgte ein Jahr später der Tuchfabrikant Heinrich Eickhoff, an der Drüerbrücke gelegen, nachdem auch die Ansiedlung später benannt wurde.
Für ihre Arbeiter benötigten die Fabrikanten Unterkünfte, die in der Nähe der Fabriken gebaut wurden.
Einen größeren Aufschwung nahm das Ruhrtal noch einmal mit dem Bau der Eisenbahn im Jahre 1872 von Arnsberg nach Warburg.
Bereits vor der Jahrhundertwende hatte sich Heinrichsthal, das ehem. Druvethe zu einem Industriestandort mit Tuch- und Metallindustrie entwickelt.
1897 nahm Alfred Wiener aus Berlin eine Schiefergrube in Betrieb, die ab 1919 von der Familie Spengler weiter betrieben wurde.
Nach und zwischen den beiden Weltkriegen bauten sich mehrere Familien ein Eigentum auf, besonders als die Ostvertriebenen hier eine neue Bleibe suchten und fanden. Somit entstand zwischen den beiden Fabriken ein langgestrecktes Straßendorf mit Geschäften, die den täglichen Lebensbedarf sicherstellten.
Heute ist Heinrichsthal eine mit Kleingewerbe durchsetzte Ortslage mit Wohnansiedlungen, in der Schulstraße, Im Drüohl, sowie entlang der Heinrichsthaler Straße und Am Schieferberg.
Wehrstapel
Wedestapel – Weddestapele – Wegestapel – Westappel - WehrstapelIm Jahre 1282 bestätigte Graf Ludwig zu Arnsberg neben der Gemarkung das 1242 verliehene Stadtrecht und legte die Eversberger Mühlenabgaben der vor der Stadt im Ruhrtal gelegene Oel- und Mehlmühle fest.
Um 1300 sind die Besitzansprüche und rechtlichen Bedenken zwischen den Grafen von Arnsberg und dem Stift in Meschede, wegen des vom Stift erbauten Hofes Wedestapel, der vom Grafen in Arnsberg beansprucht und in Besitz genommen war, bereinigt.
Da der Hof an der für den Verkehr wichtigen Ruhrstraße im Ruhrtal lag, und daher feindlichen Überfällen, Räuberei und Brandschatzung ausgesetzt und allmählich in einen Zustand geraten war, daß ein Bebauer zur Entrichtung der „gewohnten“ Pacht sich nicht mehr finden ließ.
Am 29. September 1331 Erste kundliche Erwähnung erklärte sich die Stadt Eversberg zur Übernahme des Hofes bereit und versprach die geforderte Pacht zu entrichten. Zu dem Hof gehörten auch die Ländereien im Ruhrtal und ein Teil der Drüer Mark vor den Toren Meschedes.
Der Hof Wedestapel soll an der linken Seite, am Zusammenfluß der Wedestapel (heute Nierbach) und der Ruhr gestanden haben.
Am 6. Dezember 1382 wurden die Ruhrmühlen städtisches Lehn und mußten seitdem von der Stadt unterhalten werden.
1596 und 1612 wird ein Eisenhammer in Wedestapel erwähnt, der dem kur-kölnischen Richter zu Eversberg gehört.
Für 1711 wird ein Stabeisenhammer genannt. Dieser Hammer ist nachweislich bis 1825 in Betrieb und wurde von einer Familie Ulrich aus Brilon betrieben.
Nähere Nachrichten über die Entwicklung des Ruhrtales liegen aus dieser Zeit nicht vor. Sehen wir von den Ruhrmühlen einmal ab - 1809 werden noch eine Walkmühle auch Pulvermühle genannt und eine Holzschneidemühle erwähnt. Somit befinden sich im Ruhrtal vier Mühlen beieinander: eine Öl-, Mehl-, Walk- und eine Holzschneidemühle.
Seit Beginn des 19. Jahrhunderts breitet sich die Bevölkerung von Meschede über Heinrichsthal ruhraufwärts weiter aus.
Die Bevölkerung Eversbergs siedelt außerhalb der Stadtmauer und ins Ruhrtal.
Am Breiten Weg nach Eversberg baute Adam Schlomberg um 1818 ein Haus und betrieb eine Schiefergrube, später kam eine Schankwirtschaft hinzu.
Erst 1818 bis 1822, mit Bau der Kunststraße im Ruhrtal, Arnsberger - Beverunger - Straße genannt und der aufkommenden Industrialisierung mit Ausnutzung der Wasserkraft erfolgten weitere Ansiedlungen in Wedestapel.
1824 erbaute Jodocus Heinrich Pöttgen eine Tuchfabrik an der Mündung der Wedestapel in die Ruhr.
1830 kauft Schmiedemeister Michael Busch aus der Konkursmasse des Schulte von Schederberge das stilliegende Hammerwerk mit Sensenfabrik, an der Wedestapel gelegen, um Achsen für eisenbereifte Fahrzeuge zu fertigen.
Heinrich Schulte erbaute 1835 ein landwirtschaftliches Anwesen mit Schankwirtschaft an der Ruhrstraße und bot Vorspanndienste an.
1862 erbaut Heinrich Busch, der bereits im alten Hammer, an der Wedestapel gelegen, produziert hatte, eine neue Achsenfabrik auf der rechten Ruhrseite.
1865 - 1868 wurde eine Kunststraße durch das Nierbachtal von Wehrstapel aus bis zur Arbeiter - Kolonie Alexander am Bastenberg bei Blüggelscheidt erbaut.
Nach der Inbetriebnahme der Ruhrtaleisenbahn im Jahre 1872, erhielt Eversberg einen Bahnhof, im Ortsteil Wehrstapel, der die industrielle Entwicklung im Ruhrtal entscheidend förderte.
1887 - 1888 wurde eine neue Kunststraße nach Eversberg gebaut.
Um die Jahrhundertwende entwickelte sich Wehrstapel weiter, Wohnunterkünfte für die Arbeiter der Firma Busch wurden gebaut, Zulieferbetriebe des alltäglichen Lebens siedelten sich an. Eine Bauernschaft mit Industriestandort entstand: Eine Schule, eine Kapelle, ein Lebensmittelladen und Betriebe des Gast- und Beherbergungsgewerbes, alles war vorhanden oder entstand.
Das kulturelle Leben entwickelte sich, Vereine wurden gegründet, das Ruhrtal nabelte sich mehr und mehr von Eversberg ab. Die gemeinsame Geschichte von Heinrichsthal und Wehrstapel begann.
Der Erste Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise ging ins Land. Der Zweite Weltkrieg verschonte unsere Heimat nicht. Durch Bombenangriffe wurde das Ruhrtal schwer in Mitleidenschaft genommen. Die Industrie wurde zerstört und angloamerikanische Truppen marschierten ein.
Nach Kriegsende 1945 begann der Wiederaufbau. Wehrstapel erwachte. Die Firma Busch wurde wieder aufgebaut und erweitert. Die Arbeiter und Heimatvertriebenen aus den Ostländern brauchten Wohnraum. Bauland wurde von der Gemeinde Eversberg zur Verfügung gestellt. Die Siedlungen Am Nierbach und Am Mühlenloh entstanden.
Die Wirtschaft blühte weiter auf, ein gewisser Wohlstand kam auf, Bauland wurde knapp, jeder wollte sein Eigenheim. Neues Bauland wurde benötigt und von der Gemeinde gefunden. Ein Gewerbegebiet Im Westhof entstand, neue Firmen siedelten an. Die neu ausgewiesenen Baugebiete waren Am Schützenplatz, Am Berkeibach, Am Buchenhain, Unter der Wiemecke und Birmecker Weg. Die Ansiedlung entwickelten sich zu einem Wohnort vor der Stadt Meschede. Im Jubiläumsjahr wird ein weiteres Baugebiet Am Holzborn erschlossen.